Mittwoch, 25. Dezember 2013

Stiller Besucher

Wir schreiben das Jahr 2008. Morgen werde ich in eine Psychiatrie eingewiesen, doch.... vielleicht helfen sie mir. Nein. Sie können mir nicht helfen, aber vielleicht können sie mich ruhig stellen.

Ich möchte, dass mein Verstand vernebelt wird nachdem, was mir passiert ist und immer noch existiert.

Ich möchte euch meine Geschichte erzählen.
1008404 579327455432544 954996518 oEs begann, als ich mit Freunden im Wald campte. Wir sammelten bereits in der Dämmerung Holz, um die Nacht zu überstehen. Keiner hatte wirklich Lust, also lösten wir das Problem mit: „Schnick schnack schnuck“. Ich habe – natürlich – verloren. Also ging ich los in den Wald und sammelte Feuerholz. Oh Gott war das furchterregend. Doch was mir dann passierte, ließ mich psychisch erkranken. Eine Gestalt, die einfach da stand. Vielleicht zehn Meter von mir entfernt. Sie hatte leuchtend blaue Augen, seine Haut auf dem Kopf ist dünn. So dünn, dass man seine Knochen sehen kann, unter der Haut. Er trägt eine Kutte, ähnlich wie denen der Seuchenärzte im Mittelalter. Es hatte nur Augen, leuchtende, blaue Augen. Es war fürchterlich. Ich schrie los, ließ das Feuerholz fallen, lief zurück ins Camp.... Sie hörten anscheinend meinen Schrei, fragten mich, was los wäre, wieso ich kein Feuerholz mit brachte. Ich erzählte ihnen, was mir passierte... was ich sah.




Da ich eher fauler Natur bin, dachten sie, ich hätte mir das ausgedacht, um nichts schleppen zu müssen.... Sie waren sogar sauer. Verdammt, es war nicht gelogen.


Uns ging nach einer Weile das Feuer aus.... wir gingen schlafen.





Der Vollmond warf ein helles Licht in den Wald, der Schatten der Bäume war sehr beunruhigend. Ich musste die ganze Zeit an diese Gestalt denken. Sie ging nicht aus meinem Kopf raus, es war fürchterlich. Irgendwann bin ich wohl doch eingeschlafen.





Ich hatte Alpträume. Starke Alpträume. Ich wachte schweißgebadet auf..... Riss die Augen auf.


Ich sah den Schatten vor meinem Zelt, es war da.....





Ich suchte meine Taschenlampe. Als ich sie fand, schaltete ich sie an. Nichts.


Ich hatte so große Angst wie nie zuvor. Doch der Rest des Wochenendes verlief ruhig.


Wir gingen Samstagabend nach Hause. Ich musste ständig an das denken, was mir widerfahren ist. Niemand glaubte mir.... und niemand glaubt es.





Die Nacht von Sonntag auf Montag konnte ich endlich einschlafen. Ich sah seine blauen Augen in meinen Träumen. Ich wachte auf. Und hörte eine sehr, sehr weiche, eher ruhe ausströmende Stimme aus meinem Zimmer kommen. Doch es war dunkel. Sehr dunkel. So dunkel, dass ich nichts erkennen konnte.


Ich griff zu meiner Taschenlampe..... Es stand da. In der Ecke meines Zimmers. Die Augen weit aufgerissen, starrte es mich an. Seine leuchtenden, blauen Augen brannten sich in meine Seele. Es sprach: „Leise Schritte führst du mit deiner Seele aus. Ich werde dich aufhalten.“




Ich schrie laut: „Lass mich in Ruhe!“, doch gleichzeitig war ich gelähmt vor Angst. Sein Blick erschlaffte, und es verzerrte sich der Raum. Dann war er weg. Ich sehe ihn ständig vor mir, die ganze Zeit. Er besucht mich Nachts, wenn ich draußen bin, sogar in der Schule sehe ich ihn. Wieso ausgerechnet ich? Ich will nicht mehr, doch ich bin viel zu stark, um mir selbst etwas an zu tun...


Doch er kam nachts erneut zu mir. Schlafen kann ich nicht, sogar trotz Schlafmittel.


Er stand vor meinem Bett, er starrte mich an, und ich schrie: „Wenn du es wirklich willst, dann töte mich!“.


Es starrte mich weitere 30 Sekunden an, bis... er mir sagte: „Das hättest du wohl gerne. Nein, ich töte dich nicht. Ich bin mir bewusst, das diese Art der Folter dich um Längen mehr belastet als der Akt des Todes.“ Und verschwand.





Er kommt mittlerweile jede Nacht zu mir, ich bin fix und fertig. Dieser Blick... Diese Art, wie er einfach nur da steht und nichts tut.


Ich dachte mir gestern Abend nur: „Vielleicht wird es in der Klapse besser.“


Die Tür meines Schrankes ging auf, das Innere war dunkel. Es kam eine Stimme aus ihm: „Wird es nicht“....